"Nicht mehr Grübelei, sondern Betrachtung ..."
Dem Leutnant Michael Kitzelmann (1916–1942) öffnete das Grauen des Weltkrieges in der Kälte Russlands die Augen für das menschenverachtende Vorgehen der nationalsozialistischen Machthaber. Er verbarg seine Meinung nicht und wurde wegen "Wehrkraftzersetzung" standrechtlich verurteilt. In der Haft vor seiner Hinrichtung vollzog sich in ihm ein Wandel: "Nicht mehr die Grübelei über das ungerechte Todesurteil stand im Vordergrund, sondern die Betrachtung über die Ölbergstunden Jesu (vgl. Lk 22,39-46) und die Zwiesprache mit dem gekreuzigten Heiland (vgl. Joh 19.17). Er betete den Rosenkranz und sang altvertraute Kirchenlieder. Bei den gemeinsamen Gottesdiensten für die Festungsgefangenen ministrierte er" (vgl. Band I, 75-79).